Marktwert Solar steigt im Oktober 2025 – Photovoltaik erreicht neue Rekordwerte in Deutschland
Die Solarenergie in Deutschland setzt neue Maßstäbe: Der Marktwert Solar klettert im Oktober 2025 auf fast sieben Cent pro Kilowattstunde. Nach einem Rekordzubau 2024 bleibt das Wachstum ungebrochen.
Energieexpertin mit Fokus auf erneuerbare Energien und Speichertechnologien.
Marktwert Solar steigt im Oktober 2025 – Photovoltaik erreicht neue Rekordwerte in Deutschland
Die Erfolgsgeschichte der Solarenergie in Deutschland geht weiter. Nach einem historischen Zubau im Jahr 2024 zeigt sich auch 2025 ein starkes Bild: Der Marktwert Solar stieg im Oktober auf 6,980 Cent pro Kilowattstunde – und damit auf den dritthöchsten Wert des Jahres. Zusammen mit den Rekordinstallationen aus dem Vorjahr bestätigt dies die wachsende Bedeutung der Photovoltaik im deutschen Energiemix.
Solarenergie auf Wachstumskurs
Laut den Übertragungsnetzbetreibern auf netztransparenz.de lag der durchschnittliche Marktwert Solar im Oktober rund 2,7 Cent über dem Septemberwert. Damit wurde erneut deutlich, wie stabil die Nachfrage nach Solarstrom bleibt. Gleichzeitig sorgt die zunehmende Integration in den Strommarkt für eine stärkere Korrelation zwischen Angebot, Nachfrage und Preis.
Dieser Aufwärtstrend fällt in eine Zeit, in der die Photovoltaik-Branche Rekorde schreibt: Deutschland verzeichnete 2024 einen historischen Zubau von über 14 Gigawatt (GW) – ein Plus von mehr als 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wurde erstmals die 10-GW-Marke deutlich übertroffen.
Warum die Solarenergie boomt
Mehrere Faktoren treiben die Entwicklung an. Zum einen haben die Preise für PV-Module 2024 um bis zu 30 Prozent nachgegeben. Günstige Produktionskosten in Asien, hohe Lagerbestände in Europa und neue technologische Standards wie TOPCon und HJT-Module machen Photovoltaik so erschwinglich wie nie zuvor.
Zudem hat die Bundesregierung die Förderbedingungen im EEG und über Programme der KfW-Bank (u. a. Programm 270) verbessert. Private und gewerbliche Investoren profitieren von vereinfachten Antragsverfahren, steuerlichen Vorteilen und neuen Finanzierungsmodellen.
Auch das gestiegene gesellschaftliche Umweltbewusstsein spielt eine Rolle: Immer mehr Haushalte und Unternehmen setzen auf Eigenversorgung mit Solarstrom, um ihre Energieautarkie zu erhöhen und gleichzeitig CO₂-Emissionen zu senken.
„Der Solarzubau 2024 war ein Meilenstein. Der Markt hat bewiesen, dass Photovoltaik längst nicht mehr nur ein Nischenthema ist, sondern das Rückgrat der Energiewende bildet“, sagt Energieökonomin Dr. Johanna Reuter von der Universität Leipzig.
Marktwert Solar – ein Gradmesser für Wirtschaftlichkeit
Der Marktwert Solar beschreibt, wie viel Strom aus Photovoltaikanlagen durchschnittlich an der Börse erzielt. Im Oktober 2025 lag dieser bei 6,98 Cent/kWh und damit auf dem Niveau wirtschaftlich rentabler Anlagen. Nur im Januar und Februar des Jahres konnten höhere Werte erzielt werden – mit über 11 Cent/kWh.
Der gestiegene Marktwert unterstreicht die wirtschaftliche Stärke der PV-Anlagen, auch ohne hohe Einspeisevergütung. Viele Betreiber entscheiden sich mittlerweile für die Direktvermarktung, bei der der erzeugte Strom direkt an der Börse oder über Stromlieferverträge (PPAs) verkauft wird.
Im Vergleich dazu sank der Marktwert Wind an Land im Oktober auf 5,58 Cent/kWh. Stürmische Wetterlagen führten zu einer Überproduktion von Windstrom, was die Preise kurzfristig drückte. Dagegen blieb der Marktwert Wind auf See mit 6,867 Cent/kWh stabil.
Neue Dynamik durch Viertelstundenhandel
Seit Oktober 2025 wird der Day-ahead-Markt in Deutschland in Viertelstundenkontrakte statt Stundenblöcke unterteilt. Dadurch können Preise und Einspeisungen präziser gesteuert werden. Laut Übertragungsnetzbetreibern gab es im Oktober 199 Viertelstunden mit negativen Strompreisen, ein Zeichen für die zunehmende Volatilität im Stromsystem.
Für Betreiber von EEG-Anlagen ist dabei vor allem die „1-Stunden-Regel“ relevant: Wird der Strompreis über eine Stunde hinweg negativ, entfällt in dieser Zeit die EEG-Vergütung. Im Oktober waren hiervon 45 Stunden betroffen – ein Indiz, dass flexible Speicherlösungen künftig noch wichtiger werden.
Rekordjahr 2024: Photovoltaik erreicht neue Dimensionen
Das Jahr 2024 war für die Solarwirtschaft ein Wendepunkt. Laut Branchenverband BSW Solar wurden deutschlandweit über 14 GW an neuer PV-Leistung installiert – so viel wie nie zuvor. Damit übertrifft Deutschland selbst ambitionierte Ausbauziele und bewegt sich in Richtung einer installierten Gesamtleistung von über 100 GW.
Besonders bemerkenswert: Nicht nur Großanlagen treiben das Wachstum, sondern auch private Dachanlagen. Über 70 Prozent des Zubaus stammen aus dem Residential-Segment. Hinzu kommen innovative Geschäftsmodelle wie Mieterstrom und Onsite-PPAs, die vor allem in Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien an Bedeutung gewinnen.
Blick nach vorn: 200 Gigawatt bis 2030
Experten rechnen damit, dass der Ausbau auch in den kommenden Jahren anhalten wird. Die Prognosen gehen von einer installierten Leistung von rund 200 GW bis 2030 aus. Das würde rund ein Viertel des gesamten Strombedarfs in Deutschland decken.
„Die Photovoltaik ist das Zugpferd der Energiewende. Wenn wir den Netzausbau, Speicherintegration und Marktmechanismen weiterentwickeln, können wir bis 2030 eine stabile, dezentrale Energieversorgung erreichen“, erklärt Oliver König von der Deutschen Energie-Agentur (dena).
Solarstrom im Marktumfeld 2025
Trotz des hohen Marktwerts Solar bleibt die Herausforderung, Stromüberschüsse besser zu managen. Smarte Systeme wie Fronius Solar.web, E3/DC One oder Tesla Powerwall 3 ermöglichen heute schon automatisiertes Lastmanagement, Eigenverbrauchsoptimierung und Integration von dynamischen Stromtarifen.
Diese Kombination aus Digitalisierung, Speicherausbau und Marktöffnung wird entscheidend sein, um Solarenergie dauerhaft profitabel und systemdienlich zu halten.
Fazit
Der Oktober 2025 steht sinnbildlich für die Stärke der deutschen Photovoltaik. Der Marktwert Solar erreicht mit 6,98 Cent/kWh den dritthöchsten Wert des Jahres – ein deutliches Signal für die wirtschaftliche Stabilität der Branche.
Mit Rekordzubau, fallenden Kosten und wachsender Systemintegration ist Solarenergie längst mehr als eine ökologische Option: Sie ist zu einem der wichtigsten Motoren der deutschen Wirtschaft und zu einem zentralen Pfeiler der Energiewende geworden.
